Graphene ist eines der härtesten und belastbarsten Materialien überhaupt und ein chemischer Verwandter von Diamanten, Kohle oder dem Grafit (von Bleistiftminen). Es besitzt nur eine Atomschicht und ist somit eines der dünnsten existierenden Materialien (kleiner als eine Millionstel Millimeter dick).
Enormes Potenzial von Graphene
Das wirtschaftliche Potenzial von Graphene ist enorm, denn es vereint zahlreiche positive Eigenschaften miteinander, die in naher Zukunft für bahnbrechende neuartige Produkte sorgen können. Es könnte beispielsweise das heute noch eingesetzte ITO ersetzen und Flüssigkristallanzeigen (LCDs) revolutionieren, die sowohl in Flachbildschirmen, Smartphones oder Monitoren eingesetzt werden.
Einige wichtige Vorteile von Graphene
- es ist flexibel und sehr stark
- bis zu 300x stärker als Stahl bei gleichem Gewicht
- es ist nahezu transparent
- es ist ein sehr guter Wärmeleiter
- es ist resistent gegen Chemikalien und bildet eine Barriere für Gase und Wasser
Innerhalb des EU-Forschungsprogramms Horizont 2020 wurde im Oktober 2013 das Graphene-Flagship Projekt gestartet in welchem 126 akademische und industrielle Forschergruppen in 17 europäischen Ländern zusammenarbeiten. Die Startphase, welche für 30 Monate angesetzt war, wird von der EU mit 54 Millionen Euro Fördergeldern unterstützt.
Beim Flaggschiffprojekt Graphene arbeiten Forscher an einer atomdünnen Folie aus reinem Kohlenstoff, Graphen. Kürzlich konnte das europäische Graphene Forschungsprojekt sein 1jähriges Bestehen feiern. Die Ausschreibung für das Jahr 2015 zur Teilnahme am Programm ist bereits eröffnet.
Bewerbungsphase für 2015 läuft bald ab
Für Graphene Forschungsgruppen stehen folgende 11 Bereiche auf der Liste des Graphene Flagship Projekts:
- Computational modelling of devices and systems
- Advanced nanofabrication and spintronics
- Active THz components
- Multifunctional composites
- Functional coatings
- Nanofluidics applications
- Biological and chemical sensors
- Immunogenomics and proteomics
- New layered materials and heterostructures
- Energy
- Prototypes
Forschungsgruppen aus folgenden Ländern können an der Ausschreibung teilnehmen: AT, BE, DE, ES, FR, HU, IT, LV, NL, PL, PT, RO, SE, TU